Nanopartikel – technisches Wunder­material oder Grund zur Sorge?

Nanomaterialien und Nanopartikel haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erhalten. Während diese neuen Materialien zunächst als technisches Wunder angepriesen wurden, gibt es mittlerweile auch kritische Stimmen, die die Sicherheit der Materialien anzweifeln.

Wie klein ist „Nano-“?

Der Begriff Nanomaterialien fasst verschiedene Stoffe zusammen, deren äußere Maße im Bereich zwischen 1 nm und 100 nm liegen. Zum Vergleich: Der Durchmesser eines Nanopartikels verhält sich zum Durchmesser eines Apfels wie ein Apfel zur Erdkugel . Ein Nanopartikel ist damit rund 1000 Mal kleiner als ein rotes Blutkörperchen.

Durch diese extrem kleinen Durchmesser unterscheiden sich die Eigenschaften von Nanomaterialien oft von denen des Stoffs in „normalen“ Größenordnungen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Nanomaterialien automatisch gefährlich sind.

Wo kommen Nanopartikel zum Einsatz?

Titandioxid-Nanopartikel werden vor allem als UV-Blocker oder in photokatalytischen Anwendungen verwendet. Sie leisten in Sonnencremes einen wichtigen Beitrag zu unserem Schutz vor Sonnenbrand. Studien habe dabei nachgewiesen, dass die Partikel gesunde oder auch sonnenverbrannte Haut nicht durchdringen und auf der Haut verbleiben.

In photokatalytischen Farben oder Beschichtungen zersetzt das Titandioxid unter Sonneneinstrahlung Schadstoffe und reinigt dadurch Fassaden oder verbessert die Luftqualität. Die Nanopartikel sind dafür fest in das Material eingebunden und werden nicht freigesetzt. In allen anderen Farben, Lacken oder Kunststoffprodukten wie auch in Form des Lebensmittelfarbstoffs E171 wird Titandioxid nicht als Nanomaterial, sondern in Pigmentform eingesetzt.

Es werden weiterhin Studien zur Wirkung von Nanomaterialien auf den Menschen und die Umwelt durchgeführt, um potenzielle Gefahren identifizieren zu können. Auch Titandioxid-Nanopartikel werden weiter untersucht. Bisher wurden jedoch keine nanospezifischen Gefahren identifiziert.