In der Diskussion um eine europaweite Einstufung von Titandioxid setzt sich nun auch in der Politik langsam die Erkenntnis durch, dass es weniger um die Schädlichkeit des Weißpigments geht. Entscheidend ist der Schutz der Arbeiter vor Staubemissionen bei der Herstellung und Verarbeitung von Titandioxid, z.B. in Farben und Lacken. Dass Titandioxid in diesen Gemischen – weil gebunden in einer Matrix – unschädlich für Mensch und Umwelt ist, steht ohnehin inzwischen außer Diskussion.
Der deutsche Vorschlag die nationalen Staubgrenzwerte in Europa zu harmonisieren, legt ein lange vernachlässigtes Problem im europäischen Binnenmarkt frei: Die unzureichende europäische Harmonisierung der Arbeitsschutz-Vorschriften. Zwar können Produkte ungehindert in der EU vermarktet werden, egal wo in der EU sie produziert wurden. Für ihre Herstellung gelten allerdings in jedem Land eigene Arbeitsschutzregelungen.
Aber welche Grenzwerte gelten im Arbeitsschutz? Und vor allem: In welchem Verhältnis steht ein solcher Grenzwert zu alltäglichen Staubbelastungen, denen jedermann ausgesetzt ist? Unsere jetzt als Download zur Verfügung stehenden Grafiken geben jeweils einen Überblick: Zunächst geht es um die Entstehung von Staub bei der Produktion von Titandioxid und den Schutz der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz. Unsere zweite Grafik soll die geltenden Grenzwerte in Verhältnis zu Staubkonzentrationen im Alltag setzen.